Als allererstes: bleiben Sie ruhig. Ihre Nervosität überträgt sich auf das ohnehin schon beeinträchtigte Tier.

Bevor Sie mit der ersten Hilfe und Untersuchung bei verletzten Tieren beginnen, beruhigen Sie sich und Ihren Hund bzw. Ihre Katze und schauen ob es ansprechbar ist. Wenn nötig, fixieren Sie das Tier, da es sonst passieren könnte, dass es sie aus Angst oder bei Schmerzen ungewollt verletzt. auch für solche Fälle ist es übrigens empfehlenswert, Hunde schon als Welpen spielerisch an den Maulkorb zu gewöhnen.

Im Zweifel sollten Sie sofort zum Tierarzt, doch rufen Sie zuvor in der Praxis an, um sicher zu gehen, dass er Ihren Hund bzw. Ihre Katze behandeln kann. Die Telefonnummern des Tierarztes und der nächsten Tierklinik mit Bereitschaftsdienst sollten Sie im Handy gespeichert haben.

Bei einem Atemstillstand Ihres Tieres müssen Sie SCHNELL handeln und erste Hilfe leisten. Wenn die lebenswichtigen Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden, können bleibende Schäden entstehen. So gehen Sie vor:

  • Legen Sie die Atemwege des Tieres frei.
  • Ziehen Sie die Zunge des Tieres nach vorne.
  • Entfernen Sie alles aus dem Maul, was die Atmung blockieren könnte.
  • Überstrecken Sie leicht den Kopf des Tieres.

Führt dies noch nicht zum Erfolg, müssen Sie mit der „Mund-zu-Nase“-Beatmung beginnen. Drücken Sie das Maul des Tieres zu. Die Zunge darf nicht mehr heraushängen. Legen Sie dann Ihren Mund auf die Nasenlöcher des Tieres. Blasen Sie kräftig und konstant Luft in die Nase, bis sich der Brustkorb des Tieres ausdehnt. Bei zu kräftigen Luftstößen kann es passieren, dass Sie nicht die Lunge, sondern den Magen des Tieres beatmen. Achten Sie daher darauf, dass sich der Brustkorb des Tieres beim Beatmen ausdehnt. Ziel ist ein Atemzug alle zwei bis drei Sekunden. Setzen Sie die Herz-Lungen-Wiederbelebung ein, bis die Spontanatmung wieder einsetzt und Sie wieder einen Puls fühlen.

Kleine Abschürfungen und Kratzer

Sie heilen von selbst und brauchen nicht speziell versorgt zu werden. Sollte die Wunde schmutzig sein, kann sie vorsichtig mit Wasser gesäubert werden. Das Fell können Sie ca. 1 cm rund um die Wunde abschneiden. Fremdkörper wie Blätter oder Dornen entfernen Sie mit einer Pinzette. Größere Fremdkörper lassen Sie vom Tierarzt entfernen, da Sie sonst eine stärkere Blutung riskieren. Sollten Sie ein Mittel zur Wunddesinfektion verfügbar haben, können Sie es mit einem fusselfreien Tuch vorsichtig auf die Wunde tupfen. Ich behandele kleine Verletzungen meiner Hunde mit Lavendelspray. Dieses lässt die Wunden schnell heilen und die Hunde lecken nicht daran.

Tiefe Wunden

Sie müssen unbedingt professionell behandelt werden. So gehen Sie vor: So gut, wie möglich die blutende Verletzung mit einem Tuch oder einem Druckverband abdecken und dann sofort zum Tierarzt. Bei Bedarf an den Verbandskasten im Auto denken!

Bisswunden

Kleinere Wunden, Kratzer oder ein zerzaustes Fell sind unbedenklich. Bei einer blutenden Wunde sollte aber der Tierarzt prüfen, ob es zu einer Infektion kommen kann und ob innere Verletzungen vorliegen.

Insektenstiche

Bei Insektenstichen im Mundraum fahren Sie sofort zum Tierarzt. Ansonsten genügt es, zu beobachten, ob sich allergische Reaktionen ergeben.

Verbrennungen

Bei kleinen Verbrennungen ohne Brandblasen reicht es, diese zu kühlen. Bei offenen Stellen sollten Sie jedoch einen Tierarzt aufsuchen.