Auch alte Menschen haben noch ein Tier verdient.

In den Tierheimen warten immer wieder alte Hunde und Katzen auf ein neues Zuhause, in dem sie ihren Lebensabend verbringen können. Doch an ältere Menschen, die oftmals Hunde- und Katzenerfahrung besitzen, werden meistens keine Tiere mehr vermittelt. Obwohl gerade diese Generation in vielen Fällen den Platz und das Geld hat, für solche Tiere zu sorgen. Als Rentner haben diese Menschen auch die Zeit für viel Zuwendung, Aufmerksamkeit und lange Spaziergänge mit einem Hund oder lange Schmuseeinheiten mit einer Katze.

Es ist in meinen Augen nicht richtig!

Wenn nun die älteren Menschen kein passendes Tier aus dem Tierheim bekommen, dann wenden sie sich an einen Züchter, kaufen Hunde und Katzen aus dem Ausland oder über Ebay und bekommen dann oftmals junge Tiere, die noch eine hohe Lebenserwartung haben, denen die älteren Menschen dann nicht mehr gerecht werden können oder die gar nicht zu deren Lebensumständen passen. Oder es wird von Familienangehörigen ein Tier besorgt, um „Ruhe zu haben“ und die Eltern oder Angehörigen sind ja dann wieder beschäftigt und nicht mehr so allein.

Das kann und darf nicht sein!

Natürlich sollten gewisse Voraussetzungen erfüllt werden, wenn Senioren ein Tier adoptieren möchten:

Grundsätzlich sollte immer genau geprüft werden, ob die älteren Menschen geistig und körperlich fit sind, so dass tägliche Spaziergänge mit dem Hund möglich sind bzw. die Tiere genügend Auslauf haben. Kann für die nötige Hygiene bei der Katzentoilette gesorgt werden?

Ein stabiler Plan B sollte vorhanden sein, für kurzfristige Notfälle wie z.B. Krankenhausaufenthalt oder Krankheiten. Das heißt, vor der Anschaffung muss unbedingt geklärt sein, wer im Notfall das Tier versorgen kann. Das sollte mit Freunden, Nachbarn, Verwandten und Bekannten verlässlich geklärt und abgesprochen werden, damit das Tier nicht vom Sofa im Tierheimzwinger landet.

Gute Tierschutzorganisationen nehmen die von ihnen vermittelten Tiere im Todesfall, wenn die Familie nicht weiter für den Hund oder die Katze sorgen kann, wieder auf und vermitteln sie  entweder an einen neuen Besitzer oder  sie organisieren  einen Platz auf einem Gnadenhof. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Mit ein bisschen gutem Willen gibt es immer eine Lösung und es wäre toll, wenn alle Organisationen oder Tierheime so arbeiten würden.

Allerdings sollten keine Tiere in Pflegeheime vermittelt werden, denn das Pflegepersonal ist in den meisten Fällen auch schon so überlastet genug und kann sich nicht  im Notfall auch noch um die Tiere ihrer Bewohner kümmern. In vielen Pflegeheimen kommen regelmäßig Tierbesitzer oder auch Hundeschulen mit ihren Vierbeinern die Bewohner besuchen. Das ist eine tolle Möglichkeit, den alten Menschen weiterhin Kontakt zu Tieren zu ermöglichen, wenn sie keine eigenen mehr halten können. Dazu eignen sich sicherlich auch ältere Hunde sehr gut, die schon ein wenig ruhiger sind und einfach die Streicheleinheiten der älteren Menschen genießen. Wichtig ist in diesen Situationen einfach der Körperkontakt, den Mensch sowie Tier dann genießen können.

Mittlerweile gibt es aber auch tierfreundliche Seniorenheime, in denen man sein geliebtes Haustier mitnehmen kann, wenn ein Umzug in eine solche Einrichtung ansteht. In der Regel sind das familiengeführte Häuser, z.B. auf einem ehemaligen Bauernhof etc. Erkundigen Sie sich ggf. rechtzeitig, wenn das für Sie in Frage kommt. In diesen Einrichtungen helfen sich die Bewohner gegenseitig bei der Versorgung der Tiere, so  lange das möglich ist. Anderenfalls werden Gassigänger für Hunde oder die Betreuung einer Katze organisiert.

Unter gemeinsamer Beachtung dieser Möglichkeiten könnten wir mehr Tieren aus dem Tierschutz ein gutes Zuhause ermöglichen oder den Tieren Leid ersparen.

Birgit Hacker

Danke!

Für Ihre großzügige und hilfreiche Unterstützung im Jahr 2020 bei der ANIFIT Tierhilfe e.V. , denn so konnten wir wieder viele Tiere unterstützen.